Jeder neue Tag beginnt mit einem leisen Anlauf – Gedanken ziehen schon Kreise, das Hirn startet, der Körper fährt hoch. Genau dann sind fünf Minuten Stille wie ein sanfter Anker: kurz, doch tief wirksam.
Mein Moment findet auf dem Balkon statt. Manchmal ist es kühl, manchmal liegt noch Nässe in der Luft. Ich setze mich auf die Bank, halte meinen warmen Becher und blicke über zur Waldkuppe gegenüber. Den Himmel über mir, weich und weit.
In dieser kleinen Oase löst sich etwas: Der Atem vertieft sich, die Gedanken lockern sich, und eine Ruhe breitet sich aus, die nichts muss, sondern darf sein. Es ist, als ob etwas in mir neu sortiert wird – ganz ohne Anstrengung.
Diese fünf Minuten wirken auch anderswo:
- – beim Blick in den Himmel, bevor der Tag richtig losgeht,
- – auf einer Parkbank im Zwischenstopp,
- – in der Abenddämmerung, wenn der Lärm langsam nachlässt.
Solche Pausen drosseln den inneren Motor. Sie bringen Körper und Geist in Einklang, spenden Klarheit und schaffen Raum für Entscheidungen und Kreativität. Und ja, manchmal kommen Gefühle hoch, die wir im Alltag überhört haben – das ist kein Störsignal, sondern Teil des Heilungsprozesses.
Stille ist kein Luxus. Sie ist das Fundament, auf dem wir unseren Alltag mit mehr Klarheit, Gelassenheit und Lebendigkeit aufbauen können.