Archiv für den Monat: März 2021

Burggarten

Waldmenschen

„Die Wildnis ist es, die die Welt bewahrt.“ (Henry David Thoreau)

Waldmenschen

Draußenmenschen.

„Raus, ab an die frische Luft.“ Wer kennt diesen Spruch nicht, den die Eltern gerne losließen, wenn es drinnen zu eng und zu laut wurde.

Draußen sein – die Luft der Jahreszeit atmen – dem Rauschen des Windes lauschen – den Bewegungen der Bäume und Pflanzen folgen. Geräusche wahrnehmen, laute und leise, nahe, weniger nahe und entfernte. Hören und stehenbleiben. Hören und weitergehen. Rausgehen ist ein wenig wie das In-die-Welt-Gehen. Draußensein. Dasein. Fortsein und Drinsein. Sich als ein Mini-Teil fühlen im ganz Großen. Das Enge vom Drinnensein darf sich mal eben entfernen und kleiner werden. Sich draußen bewegen, das bedeutet zu schauen, wo gehe ich hin. Wo kann ich entlanggehen mit dem was ich bei mir trage und mir zumuten kann. Und was geht nicht für mich. Wo finde ich Schutz und wie machen es die anderen hier draußen? Wie wohnen sie hier, die Mäuse, Vögel, Insekten und Tiere des Waldes? Manchmal hilft das Draußensein, dem späteren Drinnensein anders zu begegnen. Oder wie mein Vater immer sagte: „Da ist der Kopf durchgelüftet und gerade gerückt.“

Anemonen

An sich

An sich

Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren!
Weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid,
vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid,
hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.

Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren;
nimm dein Verhängnis an . Laß alles unbereut.
Tu, was getan muß sein, und eh man dir´s gebeut.
Was du hoffen kannst, das wird noch stets geboren.

Was klagt, was lobt man noch? Sein Unglück und sein Glücke
ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an:
dies alles ist in dir. Laß dein eitlen Wahn,

und eh du fürder gehst, so geh in dich zurücke.
Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann,
dem ist die weite Welt und alles untertan.

Paul Fleming

privat

Stille – für den Moment

Stille – für den Moment

Wie viel Stille darf es sein? Ob im Sitzen, Liegen, Stehen oder Gehen. Lautlose Bergstille? Nur der Wind weht uns sein Rauschen in die Ohren. Oder die Wellen des Meeres schlagen klangvoll an den Strand. Am Tag oder in der Dunkelheit der Nacht. Die Nächte, ja, die können besonders still sein. Weil ja normalerweise sogar die große Stadt nachts etwas langsamer macht. Was tun mit und in der Stille? Was tun, wenn das Denken laut wird. Wenn die Stimmen in uns durcheinanderpurzeln. Wenn wir versuchen, besonders achtsam und besonders ruhig zu sein. Weil es ja still ist und damit etwas besonderes. Wir können beobachten, was in uns geschieht. Nehmen die Geräusche in uns wahr. Wir hören genauer hin und können uns spüren. Was uns umtreibt ohne all das Treiben um uns herum. Wir sind hier. Jetzt. Und lauschen. Und können leicht werden und langsamer. Wir können innehalten. Ein innehalten, dem vielleicht ein neues Wagnis entspringen kann. Gedanken oder Überlegungen, die wir schon lange in uns tragen, die im Alltag aber stets ausweichen müssen. Hinhören, Staunen. Wir sind hier. Jetzt. Wir sind. In der Stille manchmal noch ein bisschen mehr.

Zeitgefühl

Heute mal ohne Zeit

Wie wäre es, heute mal nicht auf die Uhr zu schauen und einfach so in den Tag zu gehen? Heute mal ohne Zeit zu ein? Essen, wenn wir hungrig sind. Ausruhen, wenn wir müde sind. Spüren, was der Körper braucht. Fühlen, was der Seele gut tut. Ausgerichtet auf das, wonach uns ist. Was ist jetzt gerade wichtig? Was brauche ich im Moment? Wie kann ich mir gutes tun? Welche Dinge lasse ich heute mit in meinen Tag?