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Keine andere Zeit als diese

Unser Sein in der Zeit. Schon Heidegger hat es beschrieben. Unser Dasein. Wir haben keine andere Zeit, als diese. Die, in der wir leben. Wir sind hier. Wir sind jetzt. Mit den Gegebenheiten, unserem hineingeboren sein in dieses Leben müssen wir uns abfinden. Manches ist uns fremd. Auf manches würden wir gerne verzichten.

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Sternenwanderer

Sternenwanderer in der Zeit

Sternenwanderer in der Zeit

Sternenwanderer
ich weiß nicht wer Du bist
nicht woher Du kommst

Sternenwanderer...
hineingeworfen in diese Welt 
nun sind wir hier in dieser Zeit
begleiten wir uns ein Stück des Weges?
laufen mit dem Strom oder lieber dagegen?

Sternenwanderer...
wir sehen uns an und erkennen
das gleiche Leuchten in den Augen
lass uns laufen, den Staub abklopfen
und nachts den Blick heben und staunen

Sternenwanderer...
sind wir alle, aus dem Gleichen gemacht
vom Anfang bis zum Ende unserer Reise 
überall auf dieser Welt in dieser Zeit
Wunderglauben

Wunderglauben

… ein gutes Rezept für unsere Zeit?

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Wunderglauben

… ein gutes Rezept für unsere Zeit?

Ja, ich möchte an Wunder glauben. In dieser unseren Zeit. Erst die Seuche. Nun ein Krieg. Von Überbevölkerung und Klima ganz zu schweigen. Als hätte keiner etwas dazu gelernt. Als wäre alles nicht schon genug. Als würde das normale Leben nicht schon reichen mit all seinen Beschwernissen.

Ich möchte an Wunder glauben. Das hab ich immer schon getan. Und dann und wann, kam tatsächlich auch eins an. Im Moment hoffe ich auf Wunder.

„Sei klug und halte Dich an Wunder“, so schrieb es einst Mascha Kaléko ganz leicht. In ihrem „Rezept“ heißt es „Jage die Ängste fort. Und die Angst vor den Ängsten.“ . Das ist wohl leichter gesagt, als getan. Die Furcht ist da. Die Ungewissheit.

Wir in dieser unseren Zeit können nicht anders als annehmen. Und teilen. Unsere Gedanken, die Ängste, die Furcht und unsere Hoffnungen. Teilen. Und in Gemeinschaft bleiben. Wie kostbar ist die Zeit mit unseren Lieben. Wie kostbar ist die Zeit an sich – sie ist nur geliehen. Es gibt keine Chance zu entfliehen. Es ist wie es ist. Mit Mut im Herzen und mit anderen Menschen wächst die Hoffnung. Auf ein Wunder. Eine Anleitung oder ein Rezept gibt es vielleicht. Für die einen oder anderen, die es brauchen. Vielleicht kann Wunderglauben ein gutes Rezept für unsere Zeit sein.

Rezept
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
Wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
Und der Anzug im Schrank.

Sage nicht mein.
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
Wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.

Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muß, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
Sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.

Erwarte nichts.
Und hüte besorgt dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
Geht es um dich oder ihn.
Den eignen Schatten nimm
Zum Weggefährten.

Feg deine Stube wohl.
Und tausche den Gruß mit dem Nachbarn.
Flicke heiter den Zaun
Und auch die Glocke am Tor.
Die Wunde in dir halte wach
Unter dem Dach im Einstweilen.

Zerreiß deine Pläne. Sei klug
Und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
Im grossen Plan.
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten

Mascha Kaléko 

(aus: Die paar leuchtenden Jahre)

Quelle: www.maschakaleko.com

Zeitvertreib

Wie spät ist es?

Die Zeit, die ist ein sonderbares Ding.
Wenn man so hinlebt, ist sie rein gar nichts.
Aber dann auf einmal,
da spürt man nichts als sie:
Sie ist um uns herum,
sie ist auch in uns drinnen.
In den Gesichtern rieselt sie,
im Spiegel da rieselt sie,
in meinen Schläfen fliesst sie.
Und zwischen mir und dir da fliesst sie wieder.
Lautlos, wie eine Sanduhr.
Manchmal hör ich sie fliessen unaufhaltsam.
Manchmal steh ich auf, mitten in der Nacht und
lass die Uhren alle stehen.
Allein man muss sich auch vor ihr nicht fürchten.
Auch sie ist ein Geschöpf des Vaters. Der uns
alle geschaffen hat.
Hugo von Hofmannsthal (1874 – 1929)

Wie spät ist es?

Was ist Zeit eigentlich? Hat wirklich alles seine Zeit? In wessen Händen steht meine Zeit? Gestern war Ewigkeitssonntag. Ewigkeit? Heißt es nicht, nichts ist für die Ewigkeit? Mascha Kaleko schrieb in einem ihrer Gedichte, das die Zeit still steht und wir es sind, die enteilen. Wer von uns würde sich nicht freuen über mehr Zeit? Zeit für sich, für die wichtigen Menschen in unserem Leben. Zeit für Stille. Wir wollen sie gerne kontrollieren, im Griff haben, managen. Ganze Bücherregale voller Ratgeber zum optimalen Umgang und Eintakten unseres Lebens in den Rhythmus der Uhr. Uhren gibt es viele, an Kirchtürmen, an unseren Handgelenken, auf den Computern und Anzeigetafeln. Überall können wir sehen, ob wir noch „in der Zeit“ liegen, den Bus bekommen, pünktlich sind oder wie lange es noch dauert. Warten aushalten. Zeit anhalten und Zeit vorantreiben. Meistens vergehen die schönen Momente zu schnell und die unangenehmen dauern viel zu lang. Unsere Geschichten überdauern den Moment. Rückblickend erst, verstehen wir oft, dass manches eben seine Zeit brauchte. Dass wir Zeit brauchten.

Kaffee intensiv

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Welch ein Genuss am Morgen, wenn der frische Kaffeeduft in die Nase steigt. Mhm.. Wenn die Hände sanft den Becher umfassen und der erste Schluck vertrautes Tagesbeginnen erweckt. Mit dem Becher in der Hand, einem Schluck des warmen Trunks im Hals bleib ich das erste Mal kurz stehen und schau auf den Tag, der vor mir liegt. Wachgeküsst schau ich auf Manches, auf das ich mich freu. Anderes ist da, das meine Kraft und meinen Mut erfordern werden. Gut, dass das noch etwas Zeit hat und ich vorher durchatmen kann. Es ist ein wohltuendes Ritual, so in den Tag zu starten. Wenn es noch still ist im Haus und draußen. Ich ganz mit mir sein kann. Mittags schmeckt der Kaffee dann schon anders. Etwas Tag ist schon verbraucht und vollbracht und die Aussicht auf einen guten Abschluss gibt es vielleicht auch. Ich nehme mir vor, den Mittagskaffee bald durch Tee zu ersetzen. Meine kurze Auszeit vom Trubel und mit dem Blick von etwas weiter weg behalte ich jedoch bei. Diese Momente helfen mir, mein Gleichgewicht (wieder) zu finden und darin bleiben. In meiner Balance. In meiner Mitte. Wenn ich ins Wanken komme, versuche ich zu korrigieren. Und dann weniger zu nehmen und nur so viel zu geben, wie ich mich in Balance halten kann. Es klappt nicht immer. Dennoch: Gute Momente, diese Kaffee-oder-Tee-Innehalten-Außenblick-Momente.

Lauf in den Mai

am Neckar

Lauf in den Mai. Das Tuckern eines kleinen Kutters mit einem Angler weckt Vertrautes. Erinnerungen, das Gefühl von Sicherheit, Kindheit, den Lauf der Dinge. Das Geräusch des Motors wirkt beruhigend, heimatlich. Da weiß einer, was er tut. Unaufgeregt. Alles im Griff. Im Fluss. Aufgeregte Gänse fliegen – vom Kirchturm – aufgescheucht und mit lautem Geschnatter über den Fluss. Die warmen Sonnenstrahlen wärmen meine Haut. Die kühle Feuchte des Morgens liegt noch in der Luft. Noch nicht ganz wach mit müden Augen, lauf ich los, es geht leichter als gedacht. Spüre meinen Körper, die Restwärme der Nacht. Die Sportschuhe am Fuß geht es in kleinen Schritten auf dem schmalen Weg am Fluss entlang. Kaum jemand ist unterwegs, es ist früh und Sonntag dazu. Perfekte Momente für mich. Leicht tanze ich dem Tag entgegen, noch nicht ganz sicher, ob ich schon bereit bin für das, was er bringen wird. Noch nicht bereit, ihm meine Arme zu öffnen und mich ihm entgegenzustrecken. Noch nicht bereit, mich dem Kommenden hinzugeben oder darüber nachzudenken, was alles zu tun ist. So lauf ich leer, schon am Morgen und es ist saugut. Spüre den Schweiß auf meiner Haut, auch gut. Spüre die Sonnenkraft, höre den lautstarken Gesang der frühen Vögel, sehe die Blütenpracht. Und reihe mich ein ins Zuhören und Staunen, ins Atmen und Schauen, ins Riechen und Vertrauen. Vertrauen in den Lauf, in meinen Lauf und den der Dinge. Noch nicht ganz wach im Menschsein. Das hat noch Zeit. Nichts fehlt, alles ist dabei im wunderfantastischen Morgenmoment im Wonnemonat Mai.

Morgens

Den Morgen hab ich lieber

Morgens

Den Morgen hab ich lieber

Mit seiner Stille, mit seinem Leuchten. Wenn die Sonne kraftvoll aufgeht mit leichter Selbstverständlichkeit. 

Die Zeit vor dem „in Beschlag genommen“ sein. Das nur für und mit sich sein. Auf den Tag blicken der da ausgebreitet liegt. Noch ist nicht klar was er an Begegnungen, Nachrichten und Momenten mit sich bringt. Das hat etwas aufregendes und spannendes in dem Moment. Mit der Kaffeetasse in der Hand die erste Wärme der Sonne auf der Haut spüren und die einen Moment so bleiben. Warm. Still. vertrauensvoll.

Zeitgefühl

Heute mal ohne Zeit

Wie wäre es, heute mal nicht auf die Uhr zu schauen und einfach so in den Tag zu gehen? Heute mal ohne Zeit zu ein? Essen, wenn wir hungrig sind. Ausruhen, wenn wir müde sind. Spüren, was der Körper braucht. Fühlen, was der Seele gut tut. Ausgerichtet auf das, wonach uns ist. Was ist jetzt gerade wichtig? Was brauche ich im Moment? Wie kann ich mir gutes tun? Welche Dinge lasse ich heute mit in meinen Tag?