Und die gelben Blumen des Herbstes
Neigen sich sprachlos über das blaue Antlitz des Teichs.
Georg Trakl
Die Stille der Blumen und des Teiches spricht für sich. Ihre Bewegungen erzählen alles, was nötig ist. Wir versuchen, die Welt um uns herum mit unseren Blicken einzufangen. Doch können wir uns selbst und diese Welt gleichzeitig begreifen?
Unsere Fähigkeit dazu ist begrenzt und wir verändern uns ständig, was letztendlich positiv ist. In verschiedenen Lebensphasen hinterfragen wir das Vertraute, entdecken neue Seiten an uns und manchmal sogar unbekannte Talente. Schriftsteller veröffentlichen oft erst spät ihre ersten Werke, viele Menschen wechseln im Laufe ihres Lebens den Beruf, nehmen ein Spätstudium auf, Kinder gehen eigene Wege und Freundschaften wandeln sich. Alles ist wie eine formbare Masse, die wir gestalten und umgestalten. Und manchmal müssen wir auch mit dem klarkommen, was da ist.
Wir streben danach, die Welt um uns herum zu verstehen. Doch wie objektiv können wir sie wirklich erfassen? Unser Blick auf die Welt ist immer subjektiv. Was für den einen zu laut ist, empfindet ein anderer als zu leise. Unsere Erfahrungen, Überzeugungen und Erwartungen beeinflussen unsere Wahrnehmung. Ist es überhaupt möglich, einen universellen Blick zu entwickeln?
Letztlich stellt sich die Frage: Müssen wir wirklich alles verstehen – sei es uns selbst oder die Welt? Vielleicht liegt die Schönheit gerade darin, dass vieles unausgesprochen bleibt, ähnlich wie die Bewegung der gelben Blumen über dem blauen Antlitz des Teiches.