Tage am Berg
Manchmal liegt der Tag vor uns wie ein Berg. Groß und mächtig. Fast unüberwindbar wirkt er. Zögernd laufen wir dennoch los. Stück für Stück bahnen wir uns den Weg durch die kleinen und manchmal auch großen Anstrengungen. Gehen einen Schritt nach dem anderen. Ein Blick ist nach vorn gerichtet und achtet auf den Weg. Ein anderer Blick nimmt nach und nach auch das „Beiseite“ wahr. So entdecken wir auf unseren Pfaden viele Dinge. Ein Blümchen zwischen den Steinen, ein fröhlich zwitschernder Vogel oder eine sich verändernde Wolkenform am Himmel. Wir spüren die Kraft unserer Füße, die uns tragen. Die Körpermitte, die uns aufrecht hält. Das Gepäck auf dem Rücken und die Muskeln unseres Körpers, die sich anspannen beim Auf und Ab. Und manchmal strecken wir das Gesicht einem warmen Sonnenstrahl oder dem freundlichen Lächeln eines anderen Menschen entgegen. Und dann gibt es da noch den Zurückblick. Den Zurückblick auf all das, was schon hinter uns liegt. Was wir schon geschafft haben. Auf Gefülltes und Unerfülltes, auf Begegnungen und Abschiede, auf Kraftsprünge und Tiefschläge, auf Erfolge und Gescheitertes, auf Glücksgluckser und Enttäuschungen, auf Tragendes und Verletztes. Auf all das, was wir schon erlebt haben auf unserem Weg. Auf dem Weg, auf dem wir hier und jetzt stehen. Vielleicht ist es schön, all das im Rücken zu wissen und als zugehörig zu uns. Was stärkt und Kraft gibt, was Mut macht weiterzugehen, kann gerne bleiben. Es ist der Proviant für die Reise. Anderes kann abgestreift werden. Das braucht es nicht zum Weitergehen in meinem hier und jetzt.