Geh Du tiefer in mir Auf dass sich Deine Spur in meinem Herzen nie verlier. Ich tauch dazu ganz sanft und im nächsten Moment wieder auf ins Leben hinein mit all meinem Sein. Wie ich bin und noch viel stärker. In mir breitet sich Stille aus. Endlich sind da Wege. Endlich ist Licht. Jeder der Wege eine Chance, etwas mehr Sicht. Im Herzen die Kraft mit welcher ich liebe und die das Loslassen schafft. In mir breitet sich Stille aus. Endlich ist da Freude - ein Lächeln. Endlich ist Licht. In den Augen noch die Tränen die die Wangen befeuchten Tränen die durchflossen wieder vom Leben geküsst Es ist an der Zeit zu vergeben. In mir breitet sich Stille aus. Endlich kann ich weitergehen - Schritt für Schritt Endlich ist Licht. Ein Hoch auf das Ab- und wieder Auftauchen und das Weitergehen.
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Tieftaucherin
Abtauchen! Tieftauchen. Ich möchte untertauchen. Eintauchen. Für eine Zeit. Mit mir sein. Jetzt und hier, in diesem Moment sein. Tieftauchen, ich weiß von der Tiefe in mir. Ein wenig Mut gehört dazu. Und Vertrauen in die Gewissheit, jederzeit wieder auftauchen zu können. Wenn die Tage trüb sind, der Körper in den Schlaf möchte, läuft der Alltag rücksichtslos weiter. Als gäbe es keine Dunkelheit am Morgen, keine frierende Kälte an den Fingern, keine Müdigkeit, kein fehlendes Licht. Besonders im Herbst ist es spürbar. Mit all den Farben, die draußen erstrahlen und sich einsammeln lassen wie ein Winterwegebrot, um dann zu welken. Aufbäumen, Verfallen, Verderben. Es ist wie ein Abschied. Kein blauer Schmetterling bringt blinkende Leichtigkeit in den Augenblick. Die Sonne scheint kraftlos, sie wärmt nicht mehr. Es ist an der Zeit. Der Umbruch ist sichtbar und spürbar. Beeindruckt von dieser äußeren Kraft, die alles unbeeindruckt verändert, wird es ganz still in mir. Das, was sonst für ein aufgeregtes Herzhüpfen gesorgt hat, fühlt sich seltsam unbeteiligt an. Weit weg. Ohne Schmerz. Ohne Sehnsucht. Ohne Bedauern. Es ist einfach still. Ich mag die Stille. Atmen. Eintauchen ins Innensein in eine unaufgeregte Stille. Je tiefer ich komme, umso mehr kann ich loslassen. Es ist angenehm. In der Stille begegne ich einem kleinem Leuchten. Es ist ein sanftes Licht. Es wärmt und nährt mich. Es lässt die Welt in Ordnung sein. Das kleine Licht strahlt selbst in nebligsten Momenten. Wenn das eigene etwas auf etwas Winziges zusammenzuschmelzen scheint und sich klein anfühlt. Wenn es draußen weiter laut ist. Wenn das Karussell sich immer weiter dreht, die bunter Lichter blinken und die Fahrt nicht endet. Dann halte ich an, dann steige ich aus und wieder ein, in die Stille in mir. Ich wandere mit mir selbst. Schritt für Schritt tauche ich ein. Dahin, wo das kleine Licht wie ein innenliegender Mond in mir scheint. Dort setze ich mich hin und warte. Solang, bis ich bereit bin. Bereit wieder rauszugehen. Mit neuer Kraft, aufrechtem Blick und großer Dankbarkeit. Als Tieftaucherin.