Ich möchte meinen Hunger stillen. Sattwerden an Stille, Gerechtigkeit, Zeit, Kraft. Und Langsamwerden.
In der Eile des Alltags beim joggen von Termin zu Termin, stopfen wir uns voll mit Informationen, Begegnungen, Gesprächen und Sachen. Satt werden wir davon nicht. Es bleibt ein Hungergefühl zurück, auch nach einem gefüllten Tag.
in dem Gefühl versuchen wir dann, wieder etwas zu tun, damit der Hunger weggeht. Wir tun irgendwas. Um uns zu beschäftigen. Der Hunger bleibt. Er bleibt, bis wir schlafen gehen und es am nächsten Tag weitergeht. Am Tag zuvor.
Alle Klagen nützen nichts. Der Moment muss her! Der Moment, in dem wir anhalten, innehalten und langsam werden. Das ist dann der Moment, in dem wir erkennen, wonach wir hungern. Einfach da sitzen und nichts tun, nicht mal denken. Eine schwere Aufgabe für viele von uns. Aber wenn wir es tun, merken wir, dass sich etwas verändert. Wir spüren, wie wir der Welt ein wenig abhanden kommen. Und dieses abhandenkommen ist ein angenehmes Gefühl. Alles, was ist und wartet und bedient werden will, hat später Zeit.
Für einen Moment. Oder länger. Die Welt bleibt. Sie ist auch da, wenn wir später wir kommen. Dann geht’s weiter auf der Bühne des Lebens.
Für einen Moment jedenfalls sind wir mit uns satt geworden und eingetaucht in die Welt außerhalb der Welt.