Liebesschlösser an Brücken
Da hängen sie, aufgereiht. Herz an Herz. Liebesschlösser an Brücken. Zu tausenden hängen sie an Brückengeländern, Laternen, Bänken oder Gittern. Ein romantisches Ritual von Verliebten, die ihre Liebe damit besiegeln und verewigen. Was in den Herzen ist, wird nach außen für alle sichtbar gemacht: Mit Initialen. Mit Datum. Hier sind wir und wir lieben uns. Das halten wir hier fest für immer. Die Brücke als Symbol der Verbindung, steht schließlich auch ewig. Wir schließen unsere Liebe ein.
Haben zwei das Schloss befestigt, werfen sie oft den Schlüssel in das Wasser unter der Brücke. An der Milvischen Brücke in Rom erfolgt dies mit dem Ausspruch per sempre („für immer“).
Lauter Liebesgeschichten hängen so aneinander aufgereiht. Schloss an Schloss. Liebesgeschichte an Liebesgeschichte. Zwei, die sich ewige Liebe schwören. Doch manch behängte Brücke ächzt unter der Last der vielen Liebenden. Auch Rost setzt an. Sollte Liebe nicht leicht sein? Lässt sie sich einschließen? Für immer? Und das Wasser unter der Brücke? Fließt es nicht unaufhörlich weiter und weiter. Trägt es gar den Geist der Schloss-Lieben fort in seinem Fluss?
Was wohl die Liebe dazu sagen würde?