Sanddünensitzen im Alltag

„Ich habe die Wüste immer geliebt.

Man setzt sich auf eine Sanddüne.

Man sieht nichts.

Man hört nichts.

Und währenddessen strahlt etwas in der Stille.“

Antoine de Saint – Exupéry

Nun kann nicht jeder in die Wüste reisen. Sich eine kleine Sanddüne für Alltagsmomente zu schaffen, das ist aber gut möglich, auch ohne Wüste. Dafür braucht es eigentlich auch nicht viel. Ein Plätzchen im Innenhof, auf einer Wiese, im Haus oder an einem anderen Ort, an dem sich das Dasein gut anfühlt und sich entspannen lässt.

Neulich stand ein junger Mann in der Stadt, angelehnt an einer Ampel. Nach seinem Morgenlauf an dem Sommermorgen bei strahlend blauem Himmel genoss er sichtlich den Moment des Wartens. Geschwitzt vom Lauf, das Blut pulsierend in seinem Körper, die Gedanken vielleicht im Leerlauf. Um ihn herum floss der Verkehr. Er war einfach nur in diesem, seinem Moment mit sich.

Lässiges Sanddünensitzen kann damit beginnen, alles drum herum zwar wahrzunehmen, dem Ganzen gleichzeitig jedoch für ein paar Momente möglichst viel Gleichgültigkeit zu schenken. Es wird später alles noch da sein.

Kinder können das oft sehr gut. Sie vertiefen sich in ihr Spiel und vergessen das Drumherum. Nichts sehen, nichts hören. Nur auf das momentane Spiel konzentriert.

Wer das Strahlen dieser Momente erinnern und spüren kann, weiß um das wohlige Gefühl. In Gedanken können wir uns ruhig nochmal daneben setzen und dem Kind beim Spielen zuschauen oder Sanddünensitzen an einem gutem Ort praktizieren.