UnterWegsSein
Das Alltagsleben von außen anschauen. UnterWegsSein. Durch andere Orte reisen. Vorbei an Landschaften und Gebäuden. Flüchtige Blicke auf die Leben anderer Menschen in ihrem Alltag werfen. Im Vorüberfahren. Auf der Durchreise. Da ist die Frau, die am Zaun steht und die Post aus dem Briefkasten fischt und kurz aufblickt. Unsere Blicke treffen sich. Was sie wohl grad beschäftigt? Ist sie glücklich? Was mag ihr Beruf sein? Macht sie sich Sorgen um ihre Kinder oder ihre Eltern? Wird sie später Freunde treffen oder einen Abend mit ihrem Mann verbringen? Und welche Geschichte verbindet die Beiden? Ob sie sich wohl schon lange kennen und es eine große Liebe ist? Gibt es etwas, das sie gerade vermisst oder jemanden? Was sind ihre Sehnsüchte? Vielleicht würde sie gerne verreisen. Ich frage mich, ob ihr schonmal jemand weh getan hat. Und was ihr größtes Geheimnis sein mag. All diese Gedanken ziehen in meinem Kopf vorüber bis sie den Blick wieder senkt und sich mit der Post aus dem Briefkasten in der Hand umdreht und zurück zum Haus geht. Lauter Leben da draußen, die dem eigenen Leben so ähneln und auch nicht. Wir sind alle verbunden und doch getrennt. Wir stecken in unserem Leben und könne manchmal schlecht begreifen, dass es uns einfach so gibt. In unserem Hier und unserem Ich. Die Reise geht weiter und ich schlürfe an meinem Kaffee. Betrachte die vorbeiziehenden Häuser, gepflegte und wildwüchsige Vorgärten, beschäftigte Menschen, freundlich Schauende und mürrisch Brummige. Ein jeder in seinem Tag und in seinem Selbst mit der großen und kleinen Welt.