In der Bergpredigt heißt es: „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.“
Die Musik von Johannes Brahms ist laut aufgedreht. Im deutschen Requiem hat er jene Zeilen des Schmerzes und des Leidens vertont. Der Klang steigt leise auf, sanft und dennoch kraftvoll. Eine Woge, die tatsächlich etwas tröstendes hat. Für Brahms eine Verarbeitung des Tods von Robert Schumann und seiner Mutter. Es soll später über das Werk gesagt haben: „Nun habe ich Trost gefunden“. Es ist der Trost der Lebenden. Vielleicht auch Trost für seine Zuneigung zu Clara Schumann. Seine große und nicht offen ausgelebte Liebe. Trost auch für die Unwägbarkeiten und Begegnungen im Leben, die voller Bedeutung sind, aber losgelassen werden müssen. Unser Leben ist endlich. Das wissen wir eigentlich und suchen dennoch nach etwas Unendlichkeit. Etwas, das bleibt. Wir hoffen. Hoffen in dunklen Stunden auf Helles und auf Trost. In diesen Trost kann ich mich einlassen, besonders zur Musik. Mich ein Stück mehr öffnen für das was ist.
Und setz mich hin und dreh noch etwas lauter, um einzutauchen in den Klang.