Vorhanden(sein)

Obgleich die Welt ja, so zu sagen,
Wohl manchmal etwas mangelhaft,
Wird sie doch in den nächsten Tagen
Vermutlich noch nicht abgeschafft.

So lange Herz und Auge offen,
Um sich am Schönen zu erfreun,
So lange, darf man freudig hoffen,
Wird auch die Welt vorhanden sein.

Wilhelm Busch

Vorhanden sein, das können wir:

Durch Worte, die wir auch so meinen. Durch anschauen und hinschauen. Pausen machen. Dinge schaffen. Und wenn sie noch so unbedeutend in unseren Augen sind. Menschen lieben und sie lassen. Sie lassen, wie sie sind. Das bringt Farbe in unser Sein. Und nimmt uns manchen gut verpackten Schein. Wir können gestalten, was uns am Herzen liegt. Begegnungen zum Leuchten bringen. Ein Lächeln, eine Umarmung. Das reicht schon. Ein Blick, der liebevoll heimlich Rückhalt gibt.

Leicht, leicht und verdammt nochmal, das Leben noch leichter nehmen. Ohne die Liebe aus dem Herzen zu verlieren. Es muss doch gehen. Irgendwie. Das Schöne, das ist immer da. Der Wind streift sanft die Blätter. Am Himmel ziehen die Wolken dahin. Die Veilchen blühen und vergehen. Noch schneller, wenn wir sie im Trocknen lassen. Also gießen wir sie sanft und hoffen, sie mögen uns, so wie alles Schöne grad, nicht so schnell verlassen. Aber irgendwann. Kommt der Moment, auf den wir nicht gut vorbereitet sind.

Doch der Moment ist noch nicht jetzt. Und es bleibt zu hoffen, dass es dann etwas anderes Schönes gibt, das uns erfreuen kann. Und am Leben hält.