Unser Sein in der Zeit. Schon Heidegger hat es beschrieben. Unser Dasein. Wir haben keine andere Zeit, als diese. Die, in der wir leben. Wir sind hier. Wir sind jetzt. Mit den Gegebenheiten, unserem hineingeboren sein in dieses Leben müssen wir uns abfinden. Manches ist uns fremd. Auf manches würden wir gerne verzichten.
Ich mag Murmeltiere. Und nicht erst seit dem berühmten Film. Im Lieblingswanderland Piemont gibt es ganz viele von ihnen. Sie sind dort alltägliche Begleiter. Kleine und große, dicke und dünne. Es mutet lustig an, wenn sie rennen. Sie pfeifen laut, sobald sie Gefahr spüren. Das Echo des Pfiffs hallt durch die Berge und auf den Wiesen ist Bewegung zu sehen, wenn sie schnell in ihren Löchern verschwinden.
Morgens, wenn die Sonne ihre ersten wärmenden Strahlen schickt, wagen sie sich vorsichtig aus ihrem Bau und nehmen ein Sonnenbad. Leise und unauffällig. Die Stille genießend. Wenn wir uns leise verhalten und sie uns nicht bemerken, können wir ihnen dabei zuschauen. Kein Geräusch. Kein Lärm. Nur der leise Augenblick. Der mit dem ersten Geräusch vergeht.
Wenn im Kopf zu großes Gewirr entsteht, alles wie eine großen Illusion anmutet, die Freiheit vielleicht bald keine mehr ist oder sogar nie eine war. Wenn Gegenwart und Vergangenheit sich zu einem unpassenden Knäuel verheddern – dann schau ich durch dieses wirre Zeitgeflecht auf diese sonnenbeschienenen Moment in Stille und berglicher Geborgenheit. Es hilft ein bisschen durch diese Zeit. Manchmal. Kein alltägliches Murmeltier.
Immer auf dem Sprung.
Kurs halten auf eine vielversprechende Zukunft
Du wählst Illusionen aus von deiner Liste der Vernunft.
Nach dem Grund gefragt, sagst du nur
Baby, es liegt bei dir.
Immer auf dem Sprung
Ein geheimnisvolles Lächeln auf deinen Lippen,
in der Eile möglichst aufrecht zu gehen und nichts zu verkippen.
Wenn ich versuch, etwas von dir festhalten, sagst du nur
Baby, es liegt bei dir.
Immer auf dem Sprung
Du meine Liebe, ich kann deinen feinen Atem spüren,
will dich zu einer Pause von deinem Lauf verführen.
Nur für diesen Moment, doch du winkst ab und sagst nur
Baby, es liegt bei dir.
Immer auf dem Sprung
doch springst du nicht im Kreis?
Da ich dich liebe und um die Dauer deines Laufs nicht weiß
bleib ich in meinem eigenen Lauf und sag zu mir:
Baby, es liegt auch bei dir.
Ich schwitze, fühl mich angestrengt Zweifel und Hadern Ist der Weg zu schaffen? Habe ich gut genug geplant? Ist alles sorgfältig bedacht? Besitz ich die nötige Kraft?
Der Aufstieg ist schwer Unbequem fühlen Schuhe und Rucksack sich an Der Gipfel wirkt unerreichbar fern Ein Adler kreist triumphierend Wo ist mein Weg in dieser Zeit? War ich für die Strecke bereit?
Gedanken an Umkehr kommen auf Ich könnte zurückgehen Oder Wegrand sitzenbleiben Hab meine Kräfte wohl überschätzt Doch da sehe ich Bewegung weit vor mir Etwa ein weiterer Passagier?
Hoffnung hüpft vom Bauch hinauf Mein Blick hebt sich vergewissernd berauscht von dem Gedanken Ich bin nicht allein und nun geht´s leichter Schritt für Schritt weiterzulaufen Mut zu fassen und im Gehen zu verschnaufen
Ganz ruhig wird´s in mir Der Mut kehrt zurück Meine Gedanken wieder auf den Weg gerichtet Spür ich neue Kraft und wie es sich in mir lichtet
Reichlich Schätze hab ich gesammelt dieses Jahr. Als SchätzeSammlerin. Viele Momente werden in meinem Gedächtnis bleiben. Augenblicke, Begegnungen. Abschiede und Anfänge. Traurige und eindrucksvolle Erlebnisse. Küsse und Berührungen. Aufregungen und Müdigkeit. Bilder und Worte. Auch manches Wortlose. Der Blick auf die Menschen und Dinge, die mich im Alltäglichen umgeben.
Im Sein zwischen den Jahren lasse ich das alles noch einmal aufleben mit konzentriertem Blick und Fühlen. Und dann gebe ich sie frei. Mache Platz für das Neue, das kommen darf und kommen wird. Was gut ist, bleibt sowieso. Mindestens im Herzen. Und so geh ich weiter auf meinem Weg und sammle Lebensschätze. Bedachter vielleicht als noch in jungen Jahren. Behutsamer in dem Wissen, wie zerbrechlich manches sein kann. Und aus dem Gehen und dem Begegnen, dem Sammeln und Loslassen entstehen die Geschichten, die ich erzählen kann. Mir selbst und anderen.
Oft sind die kleine Schätze die Schönsten. Die blauen Blüten auf dem Bild sehen von jeder Seite anders aus. Die Farbe schimmert je nach Lichteinfluss mal heller, mal kräftiger. Und jede einzelne ist ein kleines Wunderwerk für einige Zeit. Dann heißt es Abschied nehmen. Wachsen. Blühen. Vergehen. Umso schöner, dass es die Erinnerung gibt. Plätze in unseren Herzen und Gedanken. So können wir in dunklen Zeiten auf unsere inneren Schätze zurückgreifen und Kraft sammeln. Oder wie Albert Camus es so wunderbar beschrieb:
„Mitten im Winter erfuhr ich endlich, dass in mir ein unvergänglicher, unbesiegbarer Sommer ist.“ (Albert Camus)
Tausend Küsse send ich meinem Herzenmenschen.
An Dich mag ich so gerne denken.
An Dir, ja an Dir liegt mir was.
Mit jedem Lächeln sage ich Dir das.
Ohne Erwartung und ohne Bedingung.
Wir schaukeln in einer grandiosen Schwingung.
Hüten in uns freudig hüpfende Herzen
Nichts kann uns diese Freude verschwärzen.
Dass es Dich gibt in meinem Leben
was könnte das Glück mir Schöneres geben.
So dankbar, Dich erfahren zu dürfen.
Es ist, als würden unsere Seele sich schlürfen.
Flügelt ein kleiner blauer
Falter vom Wind geweht,
Ein perlmutterner Schauer,
Glitzert, flimmert, vergeht.
So mit Augenblicksblinken,
So im Vorüberwehn
Sah ich das Glück mir winken,
Glitzern, flimmern, vergehn.
Hermann Hesse
So sind es die Augenblicke, oft so kostbar sind. Die Augenblicke, in denen wir erkennen. Die Augenblicke, in denen wir innehalten, sie genießen, lächeln und sie speichern in der Erinnerung, bevor sie vergehen. Ein ewiges Blinken, so scheint mir so mancher Augenblick. Nichts bleibt vermeintlich. Und doch bleibt etwas. In unseren Herzen. In unserer Erinnerung. In unserem Leben. Ein ewiges Blinken.
Lauschen
… auf das Leben
was es sagt
was es fragt
was es bereit hält
ob ich bereit bin?
Lauschen
… den Wegen
wie sie sich anfühlen
beim betreten
was sie uns erzählen
ob wir‘s verstehen?
Lauschen
… dem Rhythmus
der Jahre und Stunden
dem Takt, ist er meiner?
mich gut zu begleiten
durch meine Zeiten
Definieren Sie ihre Ziele unbedingt! Schreiben Sie ihre Ziele auf jeden Fall auf! Machen Sie sie messbar! Wo sehen Sie sich in 6 Wochen und wo in 5 Jahren? Setzen sie sich einen Termin für Ihre Ziele! Visualisieren Sie, entrümpelt Sie, klären Sie! Machen Sie dies und das und jenes, aber verzetteln Sie sich nicht! Vielleicht nochmal ein bisschen Zeitmanagement? Äh. Moment!!! Jetzt mal ehrlich: Soll mich das entspannen? Soll dieses permanente Ziele-Stecken, Ziele-Suchen, Ziele-Verwerfen, Ziele-Erreichen mein Leben besser machen? „Klar“ haben wir alle Wünsche und Träume. Die sind schön und manchmal auch nicht ganz ernsthaft gemeint. Sie dürfen manchmal verrückt sein und einfach Träume bleiben. „Klar“ könnten wir trainieren, Unterricht nehmen, uns verbessern, perfektionieren. „Klar“ könnten wir uns jeden Tag sagen: „Wenn Du es wirklich willst, schaffst Du es auch!“
Ohne permanente Anstrengung gut leben können, wäre das nicht ein gutes Ziel? Ein Haus am Meer oder in den Bergen wäre schon großartig. Oder beides noch besser. Und Erfolg im Job? Bis zur Lebensmitte ist das oft auch richtig wichtig. Immer höher, immer weiter, so der Plan. Machen die anderen auch alle. Vermeintlich. Doch dann geschieht meist etwas, ein Verlust, eine Erkrankung, ein Abschied, eine Veränderung. Dann ändert sich der Blick. Der tägliche Kampf für die bessere Performance wirkt auf einmal zweifelhaft. Wäre es nicht viel wichtiger, sich für das Wohl anderer einzusetzen? Das wir gut zusammenleben können? Die Wälder schützen, mal hinzuschauen, was wir essen und wie wir leben und was uns antreibt? Prioritäten dürfen sich verschieben. Ganz einfach. Wenn wir dann auf unsere „früheren Ichs“ schauen, möchten wir uns gern in den Armen nehmen und sagen: „Mach mal halblang, genieß doch einfach mal.“.
Wenn wir erkannt haben, dass wir einfach unser Ding machen wollen, ist es gar nicht mehr so wichtig Karriere zu machen. Sondern eher, nochmal mit den Kindern, bevor sie ausziehen abendliche Spielebattles oder Filmmarathons zu bestreiten. Oder sich den Eltern mehr zuzuwenden, die in den letzten Jahren ganz gut mit recht wenig Zuwendung auskamen. Nun braucht es mehr davon. Auf beiden Seiten. Und die klaren Ziele? Naja, die bekommen die Erlaubnis, eine Zeit lang unklar zu sein zu dürfen. Das ist schon in Ordnung. Ja. Warum eigentlich nicht.
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.