Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren! Weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid, vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid, hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.
Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren; nimm dein Verhängnis an . Laß alles unbereut. Tu, was getan muß sein, und eh man dir´s gebeut. Was du hoffen kannst, das wird noch stets geboren.
Was klagt, was lobt man noch? Sein Unglück und sein Glücke ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an: dies alles ist in dir. Laß dein eitlen Wahn,
und eh du fürder gehst, so geh in dich zurücke. Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann, dem ist die weite Welt und alles untertan.
Wie viel Stille darf es sein? Ob im Sitzen, Liegen, Stehen oder Gehen. Lautlose Bergstille? Nur der Wind weht uns sein Rauschen in die Ohren. Oder die Wellen des Meeres schlagen klangvoll an den Strand. Am Tag oder in der Dunkelheit der Nacht. Die Nächte, ja, die können besonders still sein. Weil ja normalerweise sogar die große Stadt nachts etwas langsamer macht. Was tun mit und in der Stille? Was tun, wenn das Denken laut wird. Wenn die Stimmen in uns durcheinanderpurzeln. Wenn wir versuchen, besonders achtsam und besonders ruhig zu sein. Weil es ja still ist und damit etwas besonderes. Wir können beobachten, was in uns geschieht. Nehmen die Geräusche in uns wahr. Wir hören genauer hin und können uns spüren. Was uns umtreibt ohne all das Treiben um uns herum. Wir sind hier. Jetzt. Und lauschen. Und können leicht werden und langsamer. Wir können innehalten. Ein innehalten, dem vielleicht ein neues Wagnis entspringen kann. Gedanken oder Überlegungen, die wir schon lange in uns tragen, die im Alltag aber stets ausweichen müssen. Hinhören, Staunen. Wir sind hier. Jetzt. Wir sind. In der Stille manchmal noch ein bisschen mehr.
Wie wäre es, heute mal nicht auf die Uhr zu schauen und einfach so in den Tag zu gehen? Heute mal ohne Zeit zu ein? Essen, wenn wir hungrig sind. Ausruhen, wenn wir müde sind. Spüren, was der Körper braucht. Fühlen, was der Seele gut tut. Ausgerichtet auf das, wonach uns ist. Was ist jetzt gerade wichtig? Was brauche ich im Moment? Wie kann ich mir gutes tun? Welche Dinge lasse ich heute mit in meinen Tag?
In den frühen Tagesstunden im Wald. Die ersten Sonnenstrahlen, frische Luft, Atmen. Der Tag liegt vor mir und ich breite meine Arme aus. Begeb mich hinein.
Gipfelglück auf dem Pelvo D´Elva. Zum Parkplatz dauert es etwas. 12 Km staubige Piste vom Colle di Sampeyre abgehend. Zu Fuß auch machbar, aber eben länger. Vom Parkplatz aus geht es über den Colle de Bicocca in mäßigem Anstieg an den Bergfuß heran. Der 800m Aufstieg ist schweißtreibend, teilweise an Ketten gesichert. Der Blick gen Osten offenbart die beiden Täler, il due valli. Die Valle Maira und Varaita liegen oft noch unter der Wolkendecke, die sich erst gegen Mittag hebt. Im Norden der Monviso in königlicher Pracht. Im Süden sind die Seealpen und Ligurischen Alpen zu sehen. Der Ausblick lässt das Herz höher schlagen. Mein Gipfelglück: ein fantastischer Rundblick, nette Begegnungen am Gipfel. Und es kann dann entschieden werden, die Variante über den Monte Camoscere und den gleichnamigen See abzusteigen. Der See ist an Wochenende gut besucht. Eine Quelle und nicht weit entfernt das Bivacco Bonfante, in dem wir bereits zweimal übernachtet haben.
Manchmal liegt der Tag vor uns wie ein Berg. Groß und mächtig. Fast unüberwindbar wirkt er. Zögernd laufen wir dennoch los. Stück für Stück bahnen wir uns den Weg durch die kleinen und manchmal auch großen Anstrengungen. Gehen einen Schritt nach dem anderen. Ein Blick ist nach vorn gerichtet und achtet auf den Weg. Ein anderer Blick nimmt nach und nach auch das „Beiseite“ wahr. So entdecken wir auf unseren Pfaden viele Dinge. Ein Blümchen zwischen den Steinen, ein fröhlich zwitschernder Vogel oder eine sich verändernde Wolkenform am Himmel. Wir spüren die Kraft unserer Füße, die uns tragen. Die Körpermitte, die uns aufrecht hält. Das Gepäck auf dem Rücken und die Muskeln unseres Körpers, die sich anspannen beim Auf und Ab. Und manchmal strecken wir das Gesicht einem warmen Sonnenstrahl oder dem freundlichen Lächeln eines anderen Menschen entgegen. Und dann gibt es da noch den Zurückblick. Den Zurückblick auf all das, was schon hinter uns liegt. Was wir schon geschafft haben. Auf Gefülltes und Unerfülltes, auf Begegnungen und Abschiede, auf Kraftsprünge und Tiefschläge, auf Erfolge und Gescheitertes, auf Glücksgluckser und Enttäuschungen, auf Tragendes und Verletztes. Auf all das, was wir schon erlebt haben auf unserem Weg. Auf dem Weg, auf dem wir hier und jetzt stehen. Vielleicht ist es schön, all das im Rücken zu wissen und als zugehörig zu uns. Was stärkt und Kraft gibt, was Mut macht weiterzugehen, kann gerne bleiben. Es ist der Proviant für die Reise. Anderes kann abgestreift werden. Das braucht es nicht zum Weitergehen in meinemhier und jetzt.
Eine der Lieblingstouren im Valle Maira. ein wunderschöner Rundweg mit abwechslungsreichem Weg. Sogar durch einen alten Stollen führt er. Und ein paar schmale Stellen, gesichert mit Ketten, gibt es auch. Der Ausblick ist auf einem Großteil des Weges zu genießen.
Gipfelglück: Monte Ferra 3.094 m: Der rostig anmutende Berg.
Mit einem Anstieg von knapp 1.200 m eine lange und anstrengende Tour. In Anbetracht des Wetters hatten wir die Regenjacken eingepackt. Die Wolken wichen erfreulicherweise im Laufe der Tour. Geparkt hatten wir in Sant´Anna im Bellino-Tal. Von da aus ging es hinauf Richtung Grange Reisassa. Erst noch durch etwas Wald. Dann über die typisch felsigen und weit ausgestreckten Wege. Vorbei an einer großen Kuhherde mit den schönen weißen piemontesischen Kühen. Am Lago Reisassa waren gerade Kaulquappen geschlüpft und hüften munter um den Bergsee. Die Kinder versuchten ein paar auf der Hand zu betrachten.
Gipfelglück: schweißgebadet angekommen, gibt es zur Belohnung einen großartigen Ausblick. nach kurzer Pause (der Wind wehte recht frisch auf) führte der Weg zurück über den Colle Reisasso und eine große Bunkeranlage nach Sant´Anna.
Wildromantisch – der Rocca Senghi. Aufbruch aus dem Valle Bellino in Sant´Anna. Über die Grange Cruset geht´s erstmal gemütlich an den Felsbrocken heran. Dem Wegweiser „Via Ferrata“ folgend, geht´s nun steil den Hang hinauf. Die Serpentinen sorgen für Schweißperlen, die Sonne tut ihr übriges. In den Berg hinein führt ein Stollen mit einem kleinen Klettersteig. Drahtseilgesichert und mit Taschenlampe auf der Stirn geht´s prima und ist ein kleines Abenteuer auch für Kinder. Wem es zu dunkel ist, der kann auch außen weiter laufen und den Gipfel über den Weg erklimmen. Zurück geht´s auf gleichem Weg und wenn die Kräfte noch reichen mit einer Variante über das hintere Tal.
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