Verunsicherung und Belastung sind spürbar. Die Welt als ein unsicherer Ort? So viele Monate Corona mit langsamem Aufatmen und nun – Krieg in Europa. Wie lässt sich das verkraften, damit umgehen? Für die meisten sicher schwer. Alles hat seine Zeit, so sagt man.
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Immer auf dem Sprung
Immer auf dem Sprung
Immer auf dem Sprung. Kurs halten auf eine vielversprechende Zukunft Du wählst Illusionen aus von deiner Liste der Vernunft. Nach dem Grund gefragt, sagst du nur Baby, es liegt bei dir. Immer auf dem Sprung Ein geheimnisvolles Lächeln auf deinen Lippen, in der Eile möglichst aufrecht zu gehen und nichts zu verkippen. Wenn ich versuch, etwas von dir festhalten, sagst du nur Baby, es liegt bei dir. Immer auf dem Sprung Du meine Liebe, ich kann deinen feinen Atem spüren, will dich zu einer Pause von deinem Lauf verführen. Nur für diesen Moment, doch du winkst ab und sagst nur Baby, es liegt bei dir. Immer auf dem Sprung doch springst du nicht im Kreis? Da ich dich liebe und um die Dauer deines Laufs nicht weiß bleib ich in meinem eigenen Lauf und sag zu mir: Baby, es liegt auch bei dir.
Sonnenkräfte erwecken
Sonnenkräfte erwecken
So wie die Kraft der Sonne nach einem langen Winter allmählich erwacht, so können die Menschen ihre Kräfte entdecken. Ihre Sonnenkräfte erwecken. Alles hat seine Zeit. Das Traurigsein, das sich ohnmächtig fühlen und das erwachen. Auch das zu Kraft kommen, braucht seine Zeit. Wie unwichtig manche Oberflächlichkeit wird, wenn es um das Existentielle geht. Dann interessiert keine Talkshow, keine voyeuristische oder schrille Show. Dann ist die Frage nach der täglichen Hemd- oder Schuhfarbe egal. Hauptsache es gibt noch ein Hemd oder einen Schuh. Die Fragilität des Seins tritt deutlich hervor. Vielleicht sind wir Menschen besondere Künstler darin, wegzusehen, zu verdrängen und zu vergessen. Weil es uns hilft unseren Weg weiterzugehen. Für den Moment jedenfalls. Gerät unser Leben in Schieflage, sei es durch Krankheit, Verlust oder Schlimmeres, hoffen wir auf Mitmenschlichkeit. Hoffen wir darauf, dass andere für uns da sind, unsere Ängste anhören, unsere Leiden mit-aushalten, unsere Hand zum Trost in ihrer Hände nehmen. Wir hoffen auf mitmenschliche Wärme, auf Heilung, auf Barmherzigkeit und Mitgefühl. Nicht selten wünschen wir uns ein Wunder. Bis das Mitgefühl hervortreten kann, braucht es manchmal Zeit, bis sich alle an die Situation gewöhnt haben. Bis Worte gefunden werden. Bis der Weg der Hilfe gefunden ist. Worte braucht es oft auch gar nicht. Es genügt das da sein. Unser Mitgefühl zeigen und Unterstützung anbieten. Jede und jeder mit dem was er und sie am besten kann. Etwas vorlesen, eine Runde kicken, still bei einander sein. So wie die Sonnekraft uns wärmt, geben wie die Wärme anderen weiter. So bleibt sie erhalten und heilt und hilft.
Zur Stimmlage der Frau
Zur Stimmlage der Frau
Jede Stimme ist einzigartig. Vermutlich gibt es jede Stimme in ihrer Art nur einmal auf der Welt. Die Stimme der Frau kann laut sein, auch zart und dennoch klar. Von manchen sind wir genervt oder empfinden sie als quakig. Jeden Tag auf der Welt erklingen Millionen Frauenstimmen. Stellen wir uns all die Stimmen vor, die just in dieser Stunde um die Welt herum zu hören sind. Manche stöhnen leise im Schlaf und machen Pause. Andere sind in den Tag gestartet, wecken die Kinder, die Liebsten oder sprechen die erste Worte mit sich selbst. Die, die schon arbeiten oder ihrem Tagwerk nachgehen, teilen Sorgen und Nöte, diskutieren um Produkte und Termine. Andere klagen und weinen, weil es Ihnen nicht gut geht oder geliebten Menschen. Frauenstimmen sind zu hören, die herumalbern, Unsinn machen, sich über Klatsch und Tratsch den Tag versüßen. Im Zuhause, auf dem Weg, im Büro. Die Stimme der Frau arbeitet unentwegt. Sie singt ihre Lieblingslieder, die traurigen, die kitschigen und die hoffnungsvollen. Sie liest den Kindern aus Büchern vor oder erzählt Geschichten aus der Welt oder von früher. Frauenstimmen sind zu hören, die sanft flüstern mit den geliebten Menschen. Die Stimme der Frau sorgt für einen bunten Klangteppich in der Welt. Würden wir alle Stimmen, die zeitgleich erklingen verbinden, welchen Weltklang hätten wir heute? Frauenstimmen beten um Gerechtigkeit und für den Frieden. Sie setzen sich ein für die Schwachen und Kranken, überzeugen andere von ihrem Tun.
Die Stimme der Frau ist manchmal nicht hörbar. Auch das Nichtgesagte, das keine Worte braucht, ist hörbar.
In unseren Herzen spüren wir es. Auf der Ganzen Welt. Denn wir sind gemeinsam in diesem Moment in dieser Welt. Lassen wir Lichter der Hoffnung in die Welt tragen. Mit der Stimmlage der Frau.
Zum Internationalen Frauentag 2022
In mir klingt ein Lied
In mir klingt ein Lied.
In mir klingt ein Lied. – Ein Lied von friedlichem Miteinander sein können.
Ein Lied von köchelndem Wasser auf dem Herd, bevor ich es auf den frisch gemahlenen Kaffee gieße.
Ein Lied vom ersten Sonnenlicht, das am Morgen durch die Fenster dringt.
Ein Lied der Vögel früh am Morgen.
Ein Lied vom Meeresrauschen am Strand.
Ein Lied vom Wind, der durch das Haar streift.
Ein Lied vom Glauben an das Weitergehen.
Ein Lied von Vertrauen ineinander.
Ein Lied vom Lichtstrahl in dunklen Zeit.
Ein Lied der Liebe, die alles trägt.
In mir klingt ein Lied…
Wunderglauben
… ein gutes Rezept für unsere Zeit?
Wunderglauben
… ein gutes Rezept für unsere Zeit?
Ja, ich möchte an Wunder glauben. In dieser unseren Zeit. Erst die Seuche. Nun ein Krieg. Von Überbevölkerung und Klima ganz zu schweigen. Als hätte keiner etwas dazu gelernt. Als wäre alles nicht schon genug. Als würde das normale Leben nicht schon reichen mit all seinen Beschwernissen.
Ich möchte an Wunder glauben. Das hab ich immer schon getan. Und dann und wann, kam tatsächlich auch eins an. Im Moment hoffe ich auf Wunder.
„Sei klug und halte Dich an Wunder“, so schrieb es einst Mascha Kaléko ganz leicht. In ihrem „Rezept“ heißt es „Jage die Ängste fort. Und die Angst vor den Ängsten.“ . Das ist wohl leichter gesagt, als getan. Die Furcht ist da. Die Ungewissheit.
Wir in dieser unseren Zeit können nicht anders als annehmen. Und teilen. Unsere Gedanken, die Ängste, die Furcht und unsere Hoffnungen. Teilen. Und in Gemeinschaft bleiben. Wie kostbar ist die Zeit mit unseren Lieben. Wie kostbar ist die Zeit an sich – sie ist nur geliehen. Es gibt keine Chance zu entfliehen. Es ist wie es ist. Mit Mut im Herzen und mit anderen Menschen wächst die Hoffnung. Auf ein Wunder. Eine Anleitung oder ein Rezept gibt es vielleicht. Für die einen oder anderen, die es brauchen. Vielleicht kann Wunderglauben ein gutes Rezept für unsere Zeit sein.
Rezept Jage die Ängste fort Und die Angst vor den Ängsten. Für die paar Jahre Wird wohl alles noch reichen. Das Brot im Kasten Und der Anzug im Schrank. Sage nicht mein. Es ist dir alles geliehen. Lebe auf Zeit und sieh, Wie wenig du brauchst. Richte dich ein. Und halte den Koffer bereit. Es ist wahr, was sie sagen: Was kommen muß, kommt. Geh dem Leid nicht entgegen. Und ist es da, Sieh ihm still ins Gesicht. Es ist vergänglich wie Glück. Erwarte nichts. Und hüte besorgt dein Geheimnis. Auch der Bruder verrät, Geht es um dich oder ihn. Den eignen Schatten nimm Zum Weggefährten. Feg deine Stube wohl. Und tausche den Gruß mit dem Nachbarn. Flicke heiter den Zaun Und auch die Glocke am Tor. Die Wunde in dir halte wach Unter dem Dach im Einstweilen. Zerreiß deine Pläne. Sei klug Und halte dich an Wunder. Sie sind lang schon verzeichnet Im grossen Plan. Jage die Ängste fort Und die Angst vor den Ängsten Mascha Kaléko (aus: Die paar leuchtenden Jahre)
Quelle: www.maschakaleko.com
NebelLicht
NebelLicht
Sanft und dicht liegt der Nebel über dem Tal. Die Luft riecht frisch.
Feuchtigkeit steigt in die Nase. Wir brechen auf.
Die Sonne lässt sich erahnen. Irgendwo da.
Über den Wolken schweigt sie sich aus.
So wandern wir im Halbdunkeln
in der Hoffnung auf Licht.
Mit wagem Blick in die Zukunft
im Herzen berührt von den Mut
der noch unsichtbaren Sonnenstrahlen.
Und es keimt die Gewissheit, dass Licht kommen wird.
Gedanken für Durststrecken
Gedanken für Durststrecken
Ich schwitze, fühl mich angestrengt Zweifel und Hadern Ist der Weg zu schaffen? Habe ich gut genug geplant? Ist alles sorgfältig bedacht? Besitz ich die nötige Kraft? Der Aufstieg ist schwer Unbequem fühlen Schuhe und Rucksack sich an Der Gipfel wirkt unerreichbar fern Ein Adler kreist triumphierend Wo ist mein Weg in dieser Zeit? War ich für die Strecke bereit? Gedanken an Umkehr kommen auf Ich könnte zurückgehen Oder Wegrand sitzenbleiben Hab meine Kräfte wohl überschätzt Doch da sehe ich Bewegung weit vor mir Etwa ein weiterer Passagier? Hoffnung hüpft vom Bauch hinauf Mein Blick hebt sich vergewissernd berauscht von dem Gedanken Ich bin nicht allein und nun geht´s leichter Schritt für Schritt weiterzulaufen Mut zu fassen und im Gehen zu verschnaufen Ganz ruhig wird´s in mir Der Mut kehrt zurück Meine Gedanken wieder auf den Weg gerichtet Spür ich neue Kraft und wie es sich in mir lichtet |
Gleichgewicht finden
Gleichgewicht finden
Strebe nach Ruhe, aber durch das Gleichgewicht, nicht durch den Stillstand deiner Tätigkeit. Friedrich Schiller Es heißt auch: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Was etwas altbacken und überholt daherkommt – in unseren auf möglichst nahtloses Timing ausgerichteten Leben – kann ein wertvoller Alltagsanker sein. In der Hektik unserer Tage verliert sich manchmal der Durchblick. Im anderen Extrem – dem unangenehmen Stillstand – jeder Sinn. So streben wir nach der berühmten Mitte. Dem angenehmen gespannt bleiben, das uns antreibt und Lust auf das Tun gibt und dem erholsamen Entspannen, das uns Kraft schöpfen lässt. Das Gleichgeweicht wiederfinden, ist Wunsch vieler Alltagshelden. Einfach mal nichts tun, fällt schwer. Es gibt ja immer irgendwas. Wer sein inneres Gleichgewicht „wieder“-finden möchte, könnte damit beginnen, dem eigenen inneren Ruhepol auf die Spur zu gehen. Das braucht ein wenig Übung, wenn es schon etwas länger zu turbulent zugeht. Es lohnt! In sich horchen, was jetzt gerade gut tun würde. Auch in großer Turbulenz ist es einen Versuch wert. Für einen Moment die Augen schließen, sich einen Kaffee holen (und dabei langsam gehen ohne durch den Mund einatmen zu müssen), jemandem ein Lächeln schenken. Es ist immer etwas da, mit dem wir uns eine gleichgewichtende Belohnung geben können. |
Vom ab- und wieder auftauchen
Geh Du tiefer in mir Auf dass sich Deine Spur in meinem Herzen nie verlier. Ich tauch dazu ganz sanft und im nächsten Moment wieder auf ins Leben hinein mit all meinem Sein. Wie ich bin und noch viel stärker. In mir breitet sich Stille aus. Endlich sind da Wege. Endlich ist Licht. Jeder der Wege eine Chance, etwas mehr Sicht. Im Herzen die Kraft mit welcher ich liebe und die das Loslassen schafft. In mir breitet sich Stille aus. Endlich ist da Freude - ein Lächeln. Endlich ist Licht. In den Augen noch die Tränen die die Wangen befeuchten Tränen die durchflossen wieder vom Leben geküsst Es ist an der Zeit zu vergeben. In mir breitet sich Stille aus. Endlich kann ich weitergehen - Schritt für Schritt Endlich ist Licht. Ein Hoch auf das Ab- und wieder Auftauchen und das Weitergehen.
Liebesschlösser an Brücken
Liebesschlösser an Brücken
Da hängen sie, aufgereiht. Herz an Herz. Liebesschlösser an Brücken. Zu tausenden hängen sie an Brückengeländern, Laternen, Bänken oder Gittern. Ein romantisches Ritual von Verliebten, die ihre Liebe damit besiegeln und verewigen. Was in den Herzen ist, wird nach außen für alle sichtbar gemacht: Mit Initialen. Mit Datum. Hier sind wir und wir lieben uns. Das halten wir hier fest für immer. Die Brücke als Symbol der Verbindung, steht schließlich auch ewig. Wir schließen unsere Liebe ein.
Haben zwei das Schloss befestigt, werfen sie oft den Schlüssel in das Wasser unter der Brücke. An der Milvischen Brücke in Rom erfolgt dies mit dem Ausspruch per sempre („für immer“).
Lauter Liebesgeschichten hängen so aneinander aufgereiht. Schloss an Schloss. Liebesgeschichte an Liebesgeschichte. Zwei, die sich ewige Liebe schwören. Doch manch behängte Brücke ächzt unter der Last der vielen Liebenden. Auch Rost setzt an. Sollte Liebe nicht leicht sein? Lässt sie sich einschließen? Für immer? Und das Wasser unter der Brücke? Fließt es nicht unaufhörlich weiter und weiter. Trägt es gar den Geist der Schloss-Lieben fort in seinem Fluss?
Was wohl die Liebe dazu sagen würde?
allegro con brio – fröhlich mit Elan
Allegro con brio – das heißt „fröhlich mit Elan“
Wenn es Fröhlich sein soll mit Elan schalte ich Beethovens 5. Sinfonie laut an eine Melodie, bei der ich für eine Weile vergessen kann was an Gedanken und Sorgen rast in meinem Kopf ich stoppe unverhofft meinen Alltagsdauerlauf und lausche interessiert dem ungestümen Orchester mache mich innen ganz weit auf so feierlich klingt es in mir staune immer wieder über jene ruhige Kraft die mich überkommt und den etwas Schwung ich fühl mich jugendlich sommerhaft leicht angehoben von den Tönen die mir den Rahmen spannen um meine innere Galerie was sich beschützend anfühlt und auch ein wenig wild so wie die 5. von dem Genie sie sorgt auf jeden Fall für ein unglaublich gutes Gefühl
Als-Ob-Welten
Als-Ob-Welten
Ich mag Tagträumen. In meine Als-Ob-Welten. Besonders Kinder sind unglaublich begabt, was das Tagträumen angeht. In Tagträumen entwickeln sie spontan jede Menge Kräfte. Im so „tun-als-ob“ schaffen sie einzigartige Räume und nicht selten ein ganzes Wunderland. Die Schule wird gewuppt, mit den Freunden Unglaubliches erlebt und die Eltern sind gechillt. Auch uns Erwachsenen steht das Tagträumen gut. Wir können uns in Geschichten und Bilder zaubern, in denen wir Heldenhaftes vollbringen oder in dem alles einfach nur einfach ist. Wir fühlen uns wahrgenommen und angenommen. Wir können Dinge tun, die wir schon länger nicht mehr gemacht haben. Und… Fantasie hin oder her. Es tut immer gut, eine Meistertat zu vollbringen. Warum nicht öfter und mehr davon? Die Versunkenheit genießen und in ungewöhnliche Rollen schlüpfen. Solche, die wir im Alltag nur selten bekleiden oder nur mit größerem Aufwand. Im Tagträumen ist es leicht. Gib mir ein Abenteuer und ich bin dabei. Ohne Furcht. Die braucht ich nicht.
oder wie Hermann Hesse in „Die Kindheit eines Zauberers“ schrieb:
„… ich wusste Bescheid in der Welt, ich verkehrte furchtlos mit Tieren und Sternen, ich kannte mich in Obstgärten und im Wasser bei den Fischen aus und konnte schon eine gute Anzahl von Liedern singen. Ich konnte auch zaubern, was ich dann leider früh verlernte und erst in höherem Alter von Neuem lernen musste, und verfügte über die ganze sagenhafte Weisheit der Kindheit…“
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Also ihr Traumjäger und Traumjägerinnen da draußen: es lohnt sich immer mal wieder ein bisschen so zu tun „als-ob“ und hineinzutauchen in wohlbefindliche Träume. Sie heben heimliche Kräfte, die in uns stecken. So können wir uns in unseren gesamten Möglichkeiten immer mal wieder ein bisschen neu entwerfen.
Heute mal ohne Zeit
Wie wäre es, heute mal nicht auf die Uhr zu schauen und einfach so in den Tag zu gehen? Heute mal ohne Zeit zu ein? Essen, wenn wir hungrig sind. Ausruhen, wenn wir müde sind. Spüren, was der Körper braucht. Fühlen, was der Seele gut tut. Ausgerichtet auf das, wonach uns ist. Was ist jetzt gerade wichtig? Was brauche ich im Moment? Wie kann ich mir gutes tun? Welche Dinge lasse ich heute mit in meinen Tag?
Tage am Berg
Tage am Berg
Manchmal liegt der Tag vor uns wie ein Berg. Groß und mächtig. Fast unüberwindbar wirkt er. Zögernd laufen wir dennoch los. Stück für Stück bahnen wir uns den Weg durch die kleinen und manchmal auch großen Anstrengungen. Gehen einen Schritt nach dem anderen. Ein Blick ist nach vorn gerichtet und achtet auf den Weg. Ein anderer Blick nimmt nach und nach auch das „Beiseite“ wahr. So entdecken wir auf unseren Pfaden viele Dinge. Ein Blümchen zwischen den Steinen, ein fröhlich zwitschernder Vogel oder eine sich verändernde Wolkenform am Himmel. Wir spüren die Kraft unserer Füße, die uns tragen. Die Körpermitte, die uns aufrecht hält. Das Gepäck auf dem Rücken und die Muskeln unseres Körpers, die sich anspannen beim Auf und Ab. Und manchmal strecken wir das Gesicht einem warmen Sonnenstrahl oder dem freundlichen Lächeln eines anderen Menschen entgegen. Und dann gibt es da noch den Zurückblick. Den Zurückblick auf all das, was schon hinter uns liegt. Was wir schon geschafft haben. Auf Gefülltes und Unerfülltes, auf Begegnungen und Abschiede, auf Kraftsprünge und Tiefschläge, auf Erfolge und Gescheitertes, auf Glücksgluckser und Enttäuschungen, auf Tragendes und Verletztes. Auf all das, was wir schon erlebt haben auf unserem Weg. Auf dem Weg, auf dem wir hier und jetzt stehen. Vielleicht ist es schön, all das im Rücken zu wissen und als zugehörig zu uns. Was stärkt und Kraft gibt, was Mut macht weiterzugehen, kann gerne bleiben. Es ist der Proviant für die Reise. Anderes kann abgestreift werden. Das braucht es nicht zum Weitergehen in meinem hier und jetzt.