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Keine andere Zeit als diese

Unser Sein in der Zeit. Schon Heidegger hat es beschrieben. Unser Dasein. Wir haben keine andere Zeit, als diese. Die, in der wir leben. Wir sind hier. Wir sind jetzt. Mit den Gegebenheiten, unserem hineingeboren sein in dieses Leben müssen wir uns abfinden. Manches ist uns fremd. Auf manches würden wir gerne verzichten.

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Kein_alltägliches_Murmeltier

Kein alltägliches Murmeltier

Kein_alltägliches_Murmeltier

Kein alltägliches Murmeltier

Ich mag Murmeltiere. Und nicht erst seit dem berühmten Film. Im Lieblingswanderland Piemont gibt es ganz viele von ihnen. Sie sind dort alltägliche Begleiter. Kleine und große, dicke und dünne. Es mutet lustig an, wenn sie rennen. Sie pfeifen laut, sobald sie Gefahr spüren. Das Echo des Pfiffs hallt durch die Berge und auf den Wiesen ist Bewegung zu sehen, wenn sie schnell in ihren Löchern verschwinden.

Morgens, wenn die Sonne ihre ersten wärmenden Strahlen schickt, wagen sie sich vorsichtig aus ihrem Bau und nehmen ein Sonnenbad. Leise und unauffällig. Die Stille genießend. Wenn wir uns leise verhalten und sie uns nicht bemerken, können wir ihnen dabei zuschauen. Kein Geräusch. Kein Lärm. Nur der leise Augenblick. Der mit dem ersten Geräusch vergeht.

Wenn im Kopf zu großes Gewirr entsteht, alles wie eine großen Illusion anmutet, die Freiheit vielleicht bald keine mehr ist oder sogar nie eine war. Wenn Gegenwart und Vergangenheit sich zu einem unpassenden Knäuel verheddern – dann schau ich durch dieses wirre Zeitgeflecht auf diese sonnenbeschienenen Moment in Stille und berglicher Geborgenheit. Es hilft ein bisschen durch diese Zeit. Manchmal. Kein alltägliches Murmeltier.

Sternenwanderer

Sternenwanderer in der Zeit

Sternenwanderer in der Zeit

Sternenwanderer
ich weiß nicht wer Du bist
nicht woher Du kommst

Sternenwanderer...
hineingeworfen in diese Welt 
nun sind wir hier in dieser Zeit
begleiten wir uns ein Stück des Weges?
laufen mit dem Strom oder lieber dagegen?

Sternenwanderer...
wir sehen uns an und erkennen
das gleiche Leuchten in den Augen
lass uns laufen, den Staub abklopfen
und nachts den Blick heben und staunen

Sternenwanderer...
sind wir alle, aus dem Gleichen gemacht
vom Anfang bis zum Ende unserer Reise 
überall auf dieser Welt in dieser Zeit
Wunderglauben

Wunderglauben

… ein gutes Rezept für unsere Zeit?

cintoa®

Wunderglauben

… ein gutes Rezept für unsere Zeit?

Ja, ich möchte an Wunder glauben. In dieser unseren Zeit. Erst die Seuche. Nun ein Krieg. Von Überbevölkerung und Klima ganz zu schweigen. Als hätte keiner etwas dazu gelernt. Als wäre alles nicht schon genug. Als würde das normale Leben nicht schon reichen mit all seinen Beschwernissen.

Ich möchte an Wunder glauben. Das hab ich immer schon getan. Und dann und wann, kam tatsächlich auch eins an. Im Moment hoffe ich auf Wunder.

„Sei klug und halte Dich an Wunder“, so schrieb es einst Mascha Kaléko ganz leicht. In ihrem „Rezept“ heißt es „Jage die Ängste fort. Und die Angst vor den Ängsten.“ . Das ist wohl leichter gesagt, als getan. Die Furcht ist da. Die Ungewissheit.

Wir in dieser unseren Zeit können nicht anders als annehmen. Und teilen. Unsere Gedanken, die Ängste, die Furcht und unsere Hoffnungen. Teilen. Und in Gemeinschaft bleiben. Wie kostbar ist die Zeit mit unseren Lieben. Wie kostbar ist die Zeit an sich – sie ist nur geliehen. Es gibt keine Chance zu entfliehen. Es ist wie es ist. Mit Mut im Herzen und mit anderen Menschen wächst die Hoffnung. Auf ein Wunder. Eine Anleitung oder ein Rezept gibt es vielleicht. Für die einen oder anderen, die es brauchen. Vielleicht kann Wunderglauben ein gutes Rezept für unsere Zeit sein.

Rezept
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
Wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
Und der Anzug im Schrank.

Sage nicht mein.
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
Wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.

Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muß, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
Sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.

Erwarte nichts.
Und hüte besorgt dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
Geht es um dich oder ihn.
Den eignen Schatten nimm
Zum Weggefährten.

Feg deine Stube wohl.
Und tausche den Gruß mit dem Nachbarn.
Flicke heiter den Zaun
Und auch die Glocke am Tor.
Die Wunde in dir halte wach
Unter dem Dach im Einstweilen.

Zerreiß deine Pläne. Sei klug
Und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
Im grossen Plan.
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten

Mascha Kaléko 

(aus: Die paar leuchtenden Jahre)

Quelle: www.maschakaleko.com

Im Strom des Gewöhnlichen

cintoa: redkite

Im Strom des Gewöhnlichen

erhoben im Strom des Gewöhnlichen
eine stille Kühle fühlend
bekannte Untiefen rufen
kann das alte Lied neu hören
 
es ist Zeit zu atmen
mit einer kleinen Bewegung
weit in den Himmel strecken
es gibt nichts für diesen Moment
 
in stumpfe Sorglosigkeit
auf Gipfel geklettert, um die Welt zu sehen
von unfreundlichen Böen zu Boden geworfen
versuchte festzuhalten, was keinen Halt gab
 
es ist Zeit zu atmen
mit offenen Armen
weit in den Himmel strecken
es gibt nichts für diesen Moment
 
vom Alltagslicht betäubt
müder Blick wandert in die Ferne
Kopf neigt sich milde und verwundert, 
Farben verschwimmen, tanzen ihren Regenbogentanz
 
es ist Zeit zu atmen
mit geschlossenen Augen
weit in den Himmel strecken
es gibt nichts für diesen Moment

Lauschen auf´s Leben

@cintoa: Lauschen

Lauschen auf´s Leben

Lauschen
… auf das Leben
 was es sagt
 was es fragt
 was es bereit hält
 ob ich bereit bin?

Lauschen
… den Wegen
wie sie sich anfühlen
beim betreten
was sie uns erzählen
ob wir‘s verstehen?

 Lauschen
… dem Rhythmus
der Jahre und Stunden
dem Takt, ist er meiner?
mich gut zu begleiten
durch meine Zeiten