Archiv für den Monat: März 2022

Eine Frage der guten Haltung

Meine rechter rechter Platz ist leer, ich wünsche mir …

In aktuellen Managementempfehlungen wird empfohlen, gut darauf zu achten, mit welchen Personen wir uns umgeben. Denn wir sind wohl die Summe aus ihnen, weil wir uns ihnen angleichen. Das berühmte „Abfärben“ (meist schlechter Eigenschaften), von dem unsere Großeltern oft sprachen, wenn wir neue Freunde hatten und so manche Verhaltensweise auf uns überging. Spiegelneuronen sagen die Wissenschaftler.

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Taschenlampe

Taschenlampen leuchten

Taschenlampen leuchten. Nicht ewig. Manchmal vielleicht doch? Ein kleines Beispiel für das Lohnende, sich aufzuraffen. Loszulaufen. Zu tun. Die Welt mit dem was ist zu atmen. Und weiterzumachen.

Taschenlampe

Kleines Beispiel

Auch ungelebtes Leben geht zu Ende
zwar vielleicht langsamer wie eine Batterie
in einer Taschenlampe

Aber das hilft nicht viel:
Wenn man (sagen wir einmal)
diese Taschenlampe
nach so- und so vielen Jahren anknipsen will
kommt kein Atemzug Licht mehr heraus
und wenn Du sie aufmachst
findest Du nur Deine Knochen
und falls Du Pech hast auch diese
schon ganz zerfressen

Da hättest Du genau so gut
leuchten können

(Erich Fried)

Kein_alltägliches_Murmeltier

Kein alltägliches Murmeltier

Kein_alltägliches_Murmeltier

Kein alltägliches Murmeltier

Ich mag Murmeltiere. Und nicht erst seit dem berühmten Film. Im Lieblingswanderland Piemont gibt es ganz viele von ihnen. Sie sind dort alltägliche Begleiter. Kleine und große, dicke und dünne. Es mutet lustig an, wenn sie rennen. Sie pfeifen laut, sobald sie Gefahr spüren. Das Echo des Pfiffs hallt durch die Berge und auf den Wiesen ist Bewegung zu sehen, wenn sie schnell in ihren Löchern verschwinden.

Morgens, wenn die Sonne ihre ersten wärmenden Strahlen schickt, wagen sie sich vorsichtig aus ihrem Bau und nehmen ein Sonnenbad. Leise und unauffällig. Die Stille genießend. Wenn wir uns leise verhalten und sie uns nicht bemerken, können wir ihnen dabei zuschauen. Kein Geräusch. Kein Lärm. Nur der leise Augenblick. Der mit dem ersten Geräusch vergeht.

Wenn im Kopf zu großes Gewirr entsteht, alles wie eine großen Illusion anmutet, die Freiheit vielleicht bald keine mehr ist oder sogar nie eine war. Wenn Gegenwart und Vergangenheit sich zu einem unpassenden Knäuel verheddern – dann schau ich durch dieses wirre Zeitgeflecht auf diese sonnenbeschienenen Moment in Stille und berglicher Geborgenheit. Es hilft ein bisschen durch diese Zeit. Manchmal. Kein alltägliches Murmeltier.

Sternenwanderer

Sternenwanderer in der Zeit

Sternenwanderer in der Zeit

Sternenwanderer
ich weiß nicht wer Du bist
nicht woher Du kommst

Sternenwanderer...
hineingeworfen in diese Welt 
nun sind wir hier in dieser Zeit
begleiten wir uns ein Stück des Weges?
laufen mit dem Strom oder lieber dagegen?

Sternenwanderer...
wir sehen uns an und erkennen
das gleiche Leuchten in den Augen
lass uns laufen, den Staub abklopfen
und nachts den Blick heben und staunen

Sternenwanderer...
sind wir alle, aus dem Gleichen gemacht
vom Anfang bis zum Ende unserer Reise 
überall auf dieser Welt in dieser Zeit
Konfusion

Konfusion

Konfusion

Konfusion

Verwirrung. Wahrheit. Unwahrheit. Lüge? Wer sagt was und meint es am Ende gar nicht so? Wer glaubt, was er sagt, obwohl alles dagegen spricht? Wer meint, was er sagt wirklich? Und kann es dann nicht auch falsch sein? Konfusion in diesen Tagen. Informationen, die von hier nach da gespielt werden, dass einem ganz schwummerig wird. Das kann doch nicht sein! Wer löst das auf? Geht das überhaupt? Konfusion. Verwirrung. Unklarheit. Verworrenes Durcheinander. Ich hoffe jeden Morgen beim Aufwachen, es ist nur ein Traum.

Schenk dir einen Apfelbaum

Schenk dir einen Apfelbaum

Schenk dir einen Apfelbaum

ich schenk dir einen Apfelbaum
pflanz ihn in deinen Garten 
heute ist er noch ganz klein
doch lohnt es sich zu warten 

mit etwas Hege und Pflege
und auch ein bisschen Gottvertrau´n
wächst das Bäumchen sich zurecht 
zu einem Apfelbaum

er wächst auch dann noch
wenn du nicht mehr wächst
mit etwas Glück überholt er dich
spendet Schatten dir, statt du ihn bedeckst

im Frühling Blüten treibend
weiß-zart mit der Bienen summendem Gesang
erblüht im Sommer im grün-kräftigen Kleid
über manch nächtlichem Fest und Klang

der Wind spielt sein Lied in den Blättern
beim Anlehnen sich manch Schattenstunde aufhellt
im Herbst spendet er Saft und Früchte
und wir bestaunen die Kraft dieser Welt

im Winter, wenn er kahl geworden
steht er dennoch fest an seinem Platz
schenkt Hoffnung und Vertrauen
und erinnert mit so manch letztem Blatt

an das, was gewesen
an das, was grad ist
an das, was kommen mag
und das, was du bist
ImmerAufDemSprung

Immer auf dem Sprung

Immer auf dem Sprung

Immer auf dem Sprung.
Kurs halten auf eine vielversprechende Zukunft
Du wählst Illusionen aus von deiner Liste der Vernunft.
Nach dem Grund gefragt, sagst du nur
Baby, es liegt bei dir.

Immer auf dem Sprung
Ein geheimnisvolles Lächeln auf deinen Lippen,
in der Eile möglichst aufrecht zu gehen und nichts zu verkippen.
Wenn ich versuch, etwas von dir festhalten, sagst du nur
Baby, es liegt bei dir.

Immer auf dem Sprung
Du meine Liebe, ich kann deinen feinen Atem spüren,
will dich zu einer Pause von deinem Lauf verführen.
Nur für diesen Moment, doch du winkst ab und sagst nur
Baby, es liegt bei dir.

Immer auf dem Sprung
doch springst du nicht im Kreis?
Da ich dich liebe und um die Dauer deines Laufs nicht weiß
bleib ich in meinem eigenen Lauf und sag zu mir:
Baby, es liegt auch bei dir.
Sonnenkräfte erwecken

Sonnenkräfte erwecken

Sonnenkräfte

Sonnenkräfte erwecken

So wie die Kraft der Sonne nach einem langen Winter allmählich erwacht, so können die Menschen ihre Kräfte entdecken. Ihre Sonnenkräfte erwecken. Alles hat seine Zeit. Das Traurigsein, das sich ohnmächtig fühlen und das erwachen. Auch das zu Kraft kommen, braucht seine Zeit. Wie unwichtig manche Oberflächlichkeit wird, wenn es um das Existentielle geht. Dann interessiert keine Talkshow, keine voyeuristische oder schrille Show. Dann ist die Frage nach der täglichen Hemd- oder Schuhfarbe egal. Hauptsache es gibt noch ein Hemd oder einen Schuh. Die Fragilität des Seins tritt deutlich hervor. Vielleicht sind wir Menschen besondere Künstler darin, wegzusehen, zu verdrängen und zu vergessen. Weil es uns hilft unseren Weg weiterzugehen. Für den Moment jedenfalls. Gerät unser Leben in Schieflage, sei es durch Krankheit, Verlust oder Schlimmeres, hoffen wir auf Mitmenschlichkeit. Hoffen wir darauf, dass andere für uns da sind, unsere Ängste anhören, unsere Leiden mit-aushalten, unsere Hand zum Trost in ihrer Hände nehmen. Wir hoffen auf mitmenschliche Wärme, auf Heilung, auf Barmherzigkeit und Mitgefühl. Nicht selten wünschen wir uns ein Wunder. Bis das Mitgefühl hervortreten kann, braucht es manchmal Zeit, bis sich alle an die Situation gewöhnt haben. Bis Worte gefunden werden. Bis der Weg der Hilfe gefunden ist. Worte braucht es oft auch gar nicht. Es genügt das da sein. Unser Mitgefühl zeigen und Unterstützung anbieten. Jede und jeder mit dem was er und sie am besten kann. Etwas vorlesen, eine Runde kicken, still bei einander sein. So wie die Sonnekraft uns wärmt, geben wie die Wärme anderen weiter. So bleibt sie erhalten und heilt und hilft.

Stimmlage der Frau

Zur Stimmlage der Frau

Zur Stimmlage der Frau

Jede Stimme ist einzigartig. Vermutlich gibt es jede Stimme in ihrer Art nur einmal auf der Welt. Die Stimme der Frau kann laut sein, auch zart und dennoch klar. Von manchen sind wir genervt oder empfinden sie als quakig. Jeden Tag auf der Welt erklingen Millionen Frauenstimmen. Stellen wir uns all die Stimmen vor, die just in dieser Stunde um die Welt herum zu hören sind. Manche stöhnen leise im Schlaf und machen Pause. Andere sind in den Tag gestartet, wecken die Kinder, die Liebsten oder sprechen die erste Worte mit sich selbst. Die, die schon arbeiten oder ihrem Tagwerk nachgehen, teilen Sorgen und Nöte, diskutieren um Produkte und Termine. Andere klagen und weinen, weil es Ihnen nicht gut geht oder geliebten Menschen. Frauenstimmen sind zu hören, die herumalbern, Unsinn machen, sich über Klatsch und Tratsch den Tag versüßen. Im Zuhause, auf dem Weg, im Büro. Die Stimme der Frau arbeitet unentwegt. Sie singt ihre Lieblingslieder, die traurigen, die kitschigen und die hoffnungsvollen. Sie liest den Kindern aus Büchern vor oder erzählt Geschichten aus der Welt oder von früher. Frauenstimmen sind zu hören, die sanft flüstern mit den geliebten Menschen. Die Stimme der Frau sorgt für einen bunten Klangteppich in der Welt. Würden wir alle Stimmen, die zeitgleich erklingen verbinden, welchen Weltklang hätten wir heute? Frauenstimmen beten um Gerechtigkeit und für den Frieden. Sie setzen sich ein für die Schwachen und Kranken, überzeugen andere von ihrem Tun.

Die Stimme der Frau ist manchmal nicht hörbar. Auch das Nichtgesagte, das keine Worte braucht, ist hörbar.

In unseren Herzen spüren wir es. Auf der Ganzen Welt. Denn wir sind gemeinsam in diesem Moment in dieser Welt. Lassen wir Lichter der Hoffnung in die Welt tragen. Mit der Stimmlage der Frau.

Zum Internationalen Frauentag 2022