Im schönen Odenwald. Von Neckarsteinach aus windet in engen Kurven sich der Weg vom Neckar hinauf zu einem fantastischen Ausblick. Mein Ostermontag. Gern wäre ich ganz früh losgelaufen und am Liebsten hätte ich das Auto auch stehen lassen. Doch ich bin kompatibel. Und so parken wir in Neckarsteinach im Amselweg und laufen los.
Erwachen. Vom Erwachen. Sehen, wie nach langer Nacht, nach langer Pause aus dem scheinbar toten, neues Leben erwacht. In Farbe und Pracht. Staunen über das Wunder. Leben inmitten all des anderen. Es geht einfach weiter. Die Welt dreht sich weiter. Die Sonne scheint mit Kraft. Trotz allem Krieg. Trotz aller Gewalt. In allem Leid. Erwacht das Leben immer wieder neu. Und lässt hoffen. Auf Frieden. Auf Zuversicht.
Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst – heißt es in der Bibel. Wer ist mir der Nächste, den es zu lieben gilt? Liebend für andere da sein zu können, kann ich erst, wenn ich mich selbst liebe. Oder? Wenn ich fürsorglich mit mir bin und mit meinen Kräften.
Meine rechter rechter Platz ist leer, ich wünsche mir …
In aktuellen Managementempfehlungen wird empfohlen, gut darauf zu achten, mit welchen Personen wir uns umgeben. Denn wir sind wohl die Summe aus ihnen, weil wir uns ihnen angleichen. Das berühmte „Abfärben“ (meist schlechter Eigenschaften), von dem unsere Großeltern oft sprachen, wenn wir neue Freunde hatten und so manche Verhaltensweise auf uns überging. Spiegelneuronen sagen die Wissenschaftler.
Verunsicherung und Belastung sind spürbar. Die Welt als ein unsicherer Ort? So viele Monate Corona mit langsamem Aufatmen und nun – Krieg in Europa. Wie lässt sich das verkraften, damit umgehen? Für die meisten sicher schwer. Alles hat seine Zeit, so sagt man.
Es gibt keinen Sonnenschein, wenn sie gegangen ist. Da ist nur noch Dunkelheit jeden Tag Es gibt keinen Sonnenschein, wenn sie gegangen ist Und dieses Haus ist einfach kein Zuhause
Taschenlampen leuchten. Nicht ewig. Manchmal vielleicht doch? Ein kleines Beispiel für das Lohnende, sich aufzuraffen. Loszulaufen. Zu tun. Die Welt mit dem was ist zu atmen. Und weiterzumachen.
Kleines Beispiel
Auch ungelebtes Leben geht zu Ende zwar vielleicht langsamer wie eine Batterie in einer Taschenlampe
Aber das hilft nicht viel: Wenn man (sagen wir einmal) diese Taschenlampe nach so- und so vielen Jahren anknipsen will kommt kein Atemzug Licht mehr heraus und wenn Du sie aufmachst findest Du nur Deine Knochen und falls Du Pech hast auch diese schon ganz zerfressen
Ich mag Murmeltiere. Und nicht erst seit dem berühmten Film. Im Lieblingswanderland Piemont gibt es ganz viele von ihnen. Sie sind dort alltägliche Begleiter. Kleine und große, dicke und dünne. Es mutet lustig an, wenn sie rennen. Sie pfeifen laut, sobald sie Gefahr spüren. Das Echo des Pfiffs hallt durch die Berge und auf den Wiesen ist Bewegung zu sehen, wenn sie schnell in ihren Löchern verschwinden.
Morgens, wenn die Sonne ihre ersten wärmenden Strahlen schickt, wagen sie sich vorsichtig aus ihrem Bau und nehmen ein Sonnenbad. Leise und unauffällig. Die Stille genießend. Wenn wir uns leise verhalten und sie uns nicht bemerken, können wir ihnen dabei zuschauen. Kein Geräusch. Kein Lärm. Nur der leise Augenblick. Der mit dem ersten Geräusch vergeht.
Wenn im Kopf zu großes Gewirr entsteht, alles wie eine großen Illusion anmutet, die Freiheit vielleicht bald keine mehr ist oder sogar nie eine war. Wenn Gegenwart und Vergangenheit sich zu einem unpassenden Knäuel verheddern – dann schau ich durch dieses wirre Zeitgeflecht auf diese sonnenbeschienenen Moment in Stille und berglicher Geborgenheit. Es hilft ein bisschen durch diese Zeit. Manchmal. Kein alltägliches Murmeltier.
Sternenwanderer
ich weiß nicht wer Du bist
nicht woher Du kommst
Sternenwanderer...
hineingeworfen in diese Welt
nun sind wir hier in dieser Zeit
begleiten wir uns ein Stück des Weges?
laufen mit dem Strom oder lieber dagegen?
Sternenwanderer...
wir sehen uns an und erkennen
das gleiche Leuchten in den Augen
lass uns laufen, den Staub abklopfen
und nachts den Blick heben und staunen
Sternenwanderer...
sind wir alle, aus dem Gleichen gemacht
vom Anfang bis zum Ende unserer Reise
überall auf dieser Welt in dieser Zeit
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